Im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Fachbereichs Akutgeriatrie hat das KSA Spital Zofingen am 4. November 2023 zu einem informativen und unterhaltsamen Campus-Tag eingeladen. Ein breites Publikum zeigte grosses Interesse.

Der Fokus des Campus-Tags lag auf dem Fachbereich Akutgeriatrie. Dort werden vorwiegend betagte Menschen, die nach einer Erkrankung oder einem Unfall eingeschränkt sind, schwerpunktmässig so behandelt, dass sie eine grösstmögliche Selbstständigkeit zurückerhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eng mit Partnerinstitutionen kooperiert, die spezialisierte therapeutische Teilbereiche abdecken.

Wer konnte, brachte sich aktiv in den Campus-Tag ein: «Wir sind bei der Planung und Umsetzung auf viel Goodwill gestossen, das Interesse, mitzumachen und mitzugestalten, war von Anfang an bei allen Partnerunternehmen gross», sagt Standortleiterin Ariella Jucker.

Süsser Waffelduft statt «Spitalmief»

Medizin, Prävention, Reha, Physio, Fitness, Fürsorge und vieles mehr – der Leistungskatalog der Akutgeriatrie ist breit. Auf dem Rundgang durch das Innenleben dieser Spezialabteilung wurde auf anschauliche Weise deutlich, wie jeder Arbeitsprozess auf das Ziel ausgerichtet ist, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu stärken. Wer den Campus-Tag besuchte, erlebte das Spital Zofingen – dem Regenwetter zum Trotz – von einer heiteren, lebendigen Seite: Er war geprägt von Begegnungen, Erfahrungen, Informationen aus erster Hand, von Unterhaltung und von einem breiten, über das Gelände verteilten Kulinarik-Angebot – salopp gesagt: Street-Food und süsser Waffelduft statt «Spitalmief».

Spannender Talk über Demenz

Der Generationen-Film «Honig im Kopf» bildete die stimmige Brücke zu einer von Kurt Aeschbacher moderierten Podiumsdiskussion über Demenz. Die Gäste Susanne Hochuli, Präsidentin der Schweizerischen Patientenorganisation (SPO), Gudrun Hochberger, Vorstandsmitglied des Vereins Alzheimer Solothurn, Jerom Häfliger, Bauer in Ballenberg, und Christoph Fuchs, Leitender Arzt Geriatrie am Spital Zofingen, liessen das Publikum im prallvollen Lindensaal aus unterschiedlichen Perspektiven in eine Welt eintauchen, die geprägt ist vom unaufhaltsamen Entschwinden alltäglicher Fähigkeiten, von der Entfremdung der Liebsten und vom Umgang mit einer Situation, vor der niemand gefeit ist. «Alzheimer, der Oberbegriff von Demenzerkrankungen, ist eine negative Begleiterscheinung unserer zunehmend älter werdenden Gesellschaft», sagte Christoph Fuchs.

Anschliessend an das fesselnde Podium referierte der Glücksforscher Mathias Binswanger zu den positiven «Nebenwirkungen» des Alterns. Dazu gehöre unter anderem eine zunehmende Gelassenheit. «Man wird anspruchsloser und ist schneller zufrieden», bestätigte auch eine Besucherin des interessanten und humorvoll vorgetragenen Referates. Es bildete den Abschluss eines Campus-Tages, den Ariella Jucker positiv bilanzierte: «Ich bin sehr zufrieden, wir hatten ein heterogenes, generationenübergreifendes Publikum auf dem Campus, das sich zum Teil spezifisch für die Leistungen interessierte, die wir hier anbieten.» Nach den Corona-Jahren habe man erstmals die Gelegenheit gehabt, in dieser Form an die Öffentlichkeit zu gehen. «Unser Ziel für 2024 ist eine Neuauflage.» Versprochen sei zwar noch nichts, zu feiern gebe es dann aber 10 Jahre Pflegezentrum im Neubau und 10 Jahre Palliativabteilung.